Die Übernachtung auf den Groven Camping zwischen historischen Balken war kurz. Nach dem Frühstück packe und sortiere ich die frische Wäsche. Um 11Uhr starte ich endlich.
Es wird höher
Nach dem Ortsausgang geht es stetig aufwärts. Bei Hommo sind es bereits 645m (Hommostøylen). In der Ferne grüßt bereits die Hardangervidda.
Und es geht weiter aufwärts. Zwischendurch durchwandere ich immer wieder kleinere Senken von 1km Länge, um den Höhenverlust gleich darauf wieder zurück zu gewinnen. Bei Skogly sind es dann wieder 719m.
Nächste Übernachtung in der Pause gebucht
An einem der zahlreichen Seen mache ich Pause. Neben dem üblichen Kochen, Relaxen, Stretching und wieder Einpacken kümmere ich mich nun auch um meine nächste Unterkunft.
Im Dalen B&B hatte mir der Gastgeber den Tipp gegeben, in Raulands Sportbutikk nach einer neuen Isomatte zu schauen. Hier in Rauland gibt es einige Unterkünfte – speziell auf Wanderer und Rad- und Motorradfahrer ausgerichtet. Das heißt Unterkünfte mit Einzelzimmern, dazu ein reichhaltiges Frühstück.
Das Rauland Vandrerheim liegt in der Rauland Akademiet und passt ideal zu meiner Routenplanung – es ist kein Umweg nötig und auch noch heute gut für mich erreichbar. Was das wohl für eine Akademie ist? Ich werde es später erfahren.
Vorbei am Totak zur Akademie
Bei bestem Wetter laufe umrunde ich den Totak erst südlich, dann geht es auf der Ostseite Richtung Rauland nach Norden.
Ankunft in der Akademiet – niemand da
Schließlich erreiche ich ziemlich durchschwitzt die Akademiet bzw. das Vandrerheim. Eine wunderschön gelegene Akademie. Das Gebäude gewinnt leider keinen Schönheitspreis. Hier wurde sich in den 70er Jahren mit dem Baustoff Beton ausgetobt. Ein paar dekonstruktivistische Anklänge stecken in diesem architektonisch gescheiterten Gestaltungsversuch.
Ein paar Studenten – manche in folkloristischen Gewändern – verlassen gerade die Akademiet. Die Rezeption ist geschlossen, doch die Zimmerschlüssel der Reservierungen sind in namentlich beschrifteten Kuverts am Schiebefenster hinterlegt. Meinen Namen finde ich nicht darunter.
Ich rufe die angegebene Nummer an und sage, dass ich hier sei, aber kein Schlüssel auf meinen Namen hinterlegt wurde. Die nette Dame sagt, sie kommt in 5 Minuten vorbei.
Kurz darauf ist sie auch schon da; meine Reservierung kam über ein Online-Portal und wurde übersehen. Kein Problem. Sie zeigt mir mein Zimmer und wo es morgens Frühstück gibt.
Was man denn hier studieren kann, frage ich. Im Grunde sind es Studiengänge, die sich mit der norwegischen Kultur und traditionellen Kunst beschäftigen. Die vielen kostümierten Menschen gehören zu einer Veranstaltung am nächsten Tag
Sie ist sogar noch so freundlich und fährt mich hinunter ins Rauland Zentrum, wo ich an der Tankstelle einen Burger mit Fritten inhaliere.
Danach gehe ich zu Fuß zurück, dusche und schlafe direkt ein.