Bis auf die beiden Norwegerinnen sind wir nahezu zeitgleich wach. Jeder frühstückt, kramt und packt. Irgendwie schaffe ich es nicht, mal um 8 oder 9 Uhr loszugehen. Es ist immer eher 10 bis 11 Uhr.
Getrennter Start
Juliane und Marcel gehen zuerst los, wenig später ich und nach mir Pauline. Heute ist es ähnlich neblig und bewölkt wie gestern. Zusätzlich gibt es hin und wieder Regen zu bewundern.
Trotz Regen mache ich hier und da einige Aufnahmen – dank Schirm geht das prima. Der Landschaft ist anzusehen, dass sie noch nicht viele warme Tage in diesem Jahr erlebt hat – womöglich noch keinen einzigen.
Pauline überholt mich währenddessen. Vor bzw. nach einer Furt überhole ich sie wieder.
Dies geht bis Strengen so weiter. Nach der Staumauer am Nedre Strengetjønn mache ich nun eine längere Mittagspause. An einer windgeschützten Stelle baue ich mein Tarp auf. Als ich nach einer Stunde weitergehen möchte, überlege ich mir nochmals Tee aufzusetzen, weil eine dunkle Wolkenfront mit Regen naht. Dann kommen schließlich Juliane und Marcel vorbei. Sie sind nur 30 Meter weg, als ich rufend und pfeifend auf mich aufmerksam mache. Doch bei starkem Wind und nun einsetzendem Regen bin ich nicht zu hören.
Ich bleibe noch fast eine weitere Stunde unter dem Tarp liegen – heute bin ich etwas müde.
Dann schließlich packe ich zusammen und beschließe, den Schotterweg am Goystavatnet und danach Kilsfjorden zu nehmen, um schneller gehen zu können. Der Weg durch das Fjell bei Nebel reizt mich zudem heute nicht.
Gleichzeitiger Zieleinlauf
Der Plan geht auf. Nahezu gleichzeitig erreichen Marcel und Juliane und ich die Kalhovdhytta. Das Wetter ist nun merklich besser, zwar immer noch kühl, aber tatsächlich Sonne am Himmel!
Die Kalhovdhytta wird gerade renoviert, die Saisoneröffnung findet in einer Woche statt. Viele freiwillige, ehrenamtliche Helfer und DNT – Mitglieder schrauben, bohren, pinseln und werkeln an allen Ecken und Enden.
Trotzdem können wir in die unbewirtschaftete Hütte; die bewirtschaftete ist ebenfalls noch geschlossen.
In der Küche sitzend macht hin und wieder ein Helfer eine Pause und setzt sich zu uns. Im Gespräch mit einem der sympathischen Norweger erfahren wir, dass dies der kühlste Juni seit 1946 sein soll. Das glaube ich sofort und hoffe, dass die 2. Junihälfte wärmer wird.
Nach dem Abendessen und Kaffee geht es für mich zügig ins Bett. Trotz langer Pause bin ich heute tatsächlich sehr müde.