Ich verabschiede mich von Juliane und Marcel. Vorher werfe ich noch einen Blick in ihr 3-Personenzelt – ein Palast. Während beide geradeaus zur Rauhelleren Hütte wandern, biege ich vorher am Reinavatnet nach Nordost ab zur Trønderbu, einer kleinen Angelhütte.
Durchs Grøntjønndalen
Die ersten Kilometer führen mich durch ein abwechslungsreiches Tal. Hier und da sind noch Schneefelder in schattigen Bergfurchen übriggeblieben.
Krossvasshovda (1380m)
Nachdem ich Krossvasshovda passiert habe, kann ich bereits interessante Angelseen entdecken. Allerdings sieht alles noch etwas kühl-verschlafen aus.
Geitvassdalen – Hochwasser!
Der Abstieg zum Reinavatnet ist da schon spannender. In Nord-Süd-Ausrichtung breitet sich vor mir ein riesiges Seensystem aus. Die Seen sind jeweils über Flüsse miteinander verbunden, alles hängt zusammen. Dadurch ergeben sich interessante Angelspots.
Vor der großen Hängebrücke am Reinavatnet biege ich nordwärts zur Trønderbu ab. Vorab hatte ich in einem Bericht von dieser Angelhütte gelesen, die aus Steinen gebaut bzw gestapelt ist. Doch der Anblick des Flusses auf Höhe der Brücke schockiert mich: Hochwasser!
Das Wasser schießt geradezu unter der Brücke hindurch. In einer Flusskurve versuche ich sofort mein Anglerglück. Jedoch ist der Fluss soweit über die Ufer getreten, dass ich mit dem weitesten Auswurf geradeso bis zur ursprünglichen Uferkante bei Normalstand gelange. Ich ahne Böses.
Die nächste Überraschung
Ich schlage mich durch 1,50 Meter Höhe Weidenbüsche am Ufer durch bis zur Abgelhütte. Schön sieht sie aus, die Trønderbu. In einer Biegung zwischen 2 Seeabschnitten gelegen, liegt sie für Angelausflüge in beide Richtungen perfekt. Doch was ist das? Sie ist verschlossen. Ich war davon ausgegangen, dass die Hütte eine offene Hütte sei und für Jedermann zugänglich. Nun stehe ich da, in der Umgebung ist kein Zelten möglich. Ich schlage direkt neben der Bu mein Zelt auf – was soll‘s.
Kein Angeln möglich
Danach versuche ich, eine Angelstelle zu finden, die mir einen Auswurf in einen tieferen Bereich ermöglicht. Nichts zu machen. In 50 Meter Entfernung ist das Wasser immer noch nur 30 cm tief. Teilweise stehen dort Büsche, die sonst im Trockenen stehen. Die Hardangervidda macht mir angeltechnisch einen Strich durch die Rechnung.
So lasse ich den heutigen Tag austrudeln – es ist bereits 19 Uhr. Und morgen werde ich ganz gemütlich weitergehen – der geplante Angeltag entfällt.